Liebe Vereinsmitglieder,
Wieder ist ein Jahr vorbei. Schon wieder.
Alle sind älter geworden. So auch unser Schulhaus-Verein.
Inzwischen sind wir schon im 15. Jahr. Eine lange Zeit, 14 Jahre!
Hat sich in den 14 Jahren etwas verändert in Hermatswil
oder Ravensbüel?
Von Aussen betrachtet hat sich nicht viel geändert. Man
könnte sogar 100 Jahre zurückblicken und man würde wohl Hermatswil noch
problemlos erkennen.
Persönlich gesehen hat sich viel geändert. Die Kinder von
Damals sind mehr oder weniger erwachsen geworden, auch meine Kinder. Zum
Teil auch ausgezogen.
Auch die Erwachsenen merken, dass nicht mehr alles so
einfach geht wie damals.
Vor 14 Jahren gabs noch ein Dorflädeli, wo die Kinder ihr
Taschengeld gegen Süssigkeiten tauschten. Heute gibt’s dafür ein Bar,
hörbar rege besucht.
Auch unser Verein hat sich geändert. Ich als Präsident… na
ja.
Letztes Jahr durften wir die „Kempftal Örgeler“ begrüssen,
eine Schweizer Örgeli
Grossformation mit Hermatswiler Beteiligung (Sonja Isler und Markus
Frei). Vor 14 Jahren waren es die Rittertourniere aus dem Mittelalter,
mit Peter Jezler, ebenfalls ein ehemaliger Hermatswiler.
Unsere ehemalige Präsidentin Martha ist mit ihrer
Schwester Bethli Anfang Jahr nach Bern in eine Alterssiedlung gezogen.
Wir konnten ihnen einen wunderbaren Blumenstrauss nachschicken. Sie haben
sich sehr gefreut.
Doch es gibt in den 14 Jahren auch grosse Änderungen.
Einem grossen Teil der Gesellschaft ist bewusst geworden, dass das
grenzenlose Wachstum nicht mehr funktioniert, vielleicht in den Abgrund
führt. Es werden Antworten auf grosse Themen erwartet, wie Frieden,
Freiheit, Gerechtigkeit. Und sind die Antworten überhaupt die Richtigen?
Hat vor 14 Jahren kaum jemand über Elektroautos geredet, wird heute in
Hermatswil sogar über Windgrosskraftwerke gesprochen, die die Umgebung
hier mehr verändern würden als alle Änderungen der letzten 100 Jahre
zusammen.
Für mich sind die grössten Gesellschaftlichen Änderungen
der letzten 14 Jahre die technischen Errungenschaften. Wer vor 14 Jahren
regelmässig mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war, hat
gemerkt, dass die meisten Pendler damals mit einer Gratiszeitung
unterwegs waren, heute braucht es das nicht mehr. Man schaut aufs Handy,
das Multifunktionsgerät für fast alles.
Während es vor 14 Jahren in Hermatswil nur lineares
Fernsehen über Satellitenschüsseln gab, können die Medien heute auch hier
on Demand konsumiert werden. Zeitversetztes Fernsehen, amerikanische
Serien, was auch immer das Herz begehrt.
Auch die Arbeitswelt hat sich für viele komplett geändert.
Während hier vor 14 Jahren das Internet gerade mal dazu reichte Emails
abzuholen und im Wikipedia was zu suchen, kann ich heute mit dem
„Hispeed“-Anschluss meinen Arbeitsplatz wählen, ob in Hermatswil oder in
Zürich. Eine Entwicklung die aus der Not durch die Pandemie forciert
wurde. Sowieso, die Pandemie, vor 14 Jahren ein unvorstellbares Sciences
fiction Szenario, ist mittlerweile schon fast wieder vergessen. Zumindest
für diejenigen die keine Folgeschäden davon trugen.
Nicht alle Errungenschaften sind zum Nutzen der Leute
geworden. Sich zum Beispiel objektiv zu informieren ist schwieriger
geworden, werden doch auch wir mit Fake News rund um die Uhr zugemüllt.
Das betrifft vor allem auch die Medienkanäle, die die junge Generation
konsumiert.
Zurück zu unserem kleinen Verein: Wir möchten auch dieses
Jahr den einen oder anderen Anlass im Schulhaus oder auch ausserhalb
durchführen, am liebsten mit lokalem Bezug.
Weiter möchte ich mich bei unserem erweiterten Vorstand
Annamarie, Regula und Georges bedanken für den neuen Wind und das tolle
Engagement, natürlich auch unseren langjährigen Rechnungsrevisoren Janine
und Eddy, die die Zahlen, so klein sie auch sind, gründlich prüfen.
Last but not least herzlichen Dank auch an Evelyne und
Rolf, die trotz schwierigen Zeiten den Verein zusammenhalten.
Hermatswil, Im April 2024
Andreas
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